Diagnose

TCM Diagnose

Der Diagnoseprozess in meiner Praxis beinhaltet ein ausführliches Gespräch (Anamnese) und die Untersuchung in Form der Pulsdiagnose, Zungendiagnose und der Meridiantastung. Schulmedizinische Diagnosen werden selbstverständlich miteinbezogen. Die Befunde aus Gespräch und Untersuchung ergeben ein komplexes Gesamtbild welches Sie als Patient nicht auf die rein körperliche Ebene reduziert, sondern auch seelische Prozesse berücksichtigt. Aus diesem Gesamtbild erkenne ich den Pathomechanismus der Krankheit und stelle die TCM Diagnose.

Pulsdiagnose

Pulsdiagnose

Die Pulsdagnose besteht aus dem Tasten des Pulses am Handgelenk des Patienten. Dabei werden Frequenz, Stärke und Qualität der tastbaren Pulswelle beurteilt. Die Pulsdiagnose lässt den TCM-Therapeuten über den Herzschlag des Patienten tief in dessen Körper und seine Funktionen hineinhorchen. An der Qualität der Pulswelle kann der Zustand von Qi und Blut in jedem einzelnen der 12 Meridiane beurteilt werden. Beispielsweise zeigt ein schwacher Puls schwaches Qi und ein kräftiger kräftiges Qi, ein schneller Puls Hitze und ein langsamer Kälte an.

Mehr über die Pulsdiagnose erfahren Sie in meinem Artikel: Wie funktioniert die Pulsdiagnose

Zungendiagnose

Die Zungendiagnose ist für Sie als Patient besonders interessant, da Sie sie relativ einfach selbst durchführen können.

TCM Zungen - Diagnose
TCM Diagnosezonen auf der Zunge

Die unterschiedlichen Bereiche der Zunge werden den inneren Organen zugeordnet: Zungenspitze / Herz, vorderes Zungendrittel / Lunge, Zungenmitte / Magen, Zungengrund / Niere und Zungenränder / Leber. An den sichtbaren Veränderungen der Zunge lassen sich die Stoffwechselvorgänge der inneren Organen ablesen. Am Morgen, wenn Sie noch nichts gegessen haben, lassen sich diese Veränderungen am besten beurteilen. Hier einige Beispiele für die Zeichen, die entstehen können: gelber Belag, ein tiefroter Körper oder rote Punkte auf der Zunge zeigen Hitze, weißer Belag Kälte an; ein blasser Zungenkörper zeigt Qi- und Blutleere an, ein dicker feuchter Belag Feuchtigkeit, Zahnabdrücke am Rand Milz-Qi-Leere; wenn die Zungenränder beim Herausstrecken an der Seite aufgerollt sind, zeigt dies Leber-Qi-Stagnation an.

In vielen Fällen verbessert sich der Zungenbefund nach wenigen Wochen der Therapie, was auch für Sie als Patient deutlich sichtbar ist.

Meridiantastung

Das Tasten der Meridiane ist eine klassische Diagnosemethode der TCM, die heute jedoch nicht jeder Therapeut in seiner Schule lernt. In meinem Akupunkturpraktikum in Beijing 2019 war sie jedoch einer der Schwerpunkte meines Lernens. Dabei wird mit dem Daumen an den Meridianverläufen der Unterarme und Unterschenkel langsam entlanggestrichen.

Dr. Wang beim tasten der Meridiane am Arm einer Patientin.

An den Meridianen bildet sich sehr spezifisch die gestörte Physiologie der Organe in Form von tastbaren Gewebsveränderungen ab. Dabei unterscheidet man zwischen kleinen festen Gewebsknoten, großen weichen Beulen, flächig-festen / gespannten oder sehr weichen / schlaffen Gewebsbereichen, feuchter oder trockener Haut, warmen und kalten Bereichen und natürlich schmerzhaften Punkten. Je nachdem, an welchen Meridianen und Akupunkturpunkten die Veränderungen auftreten, lassen sich genaue Rückschlüsse auf den Krankheitsprozess (Pathomechanismus) ziehen.

Nach einigen Akupunkturbehandlungen sind – auch für Sie spürbar – deutliche Veränderungen an den Meridianen festzustellen.

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