Schlaf ist neben dem Atem, der Nahrungsaufnahme und der Ausscheidung eine der grundlegenden Vitalfunktionen, die das Leben aufrechterhalten. In der chinesischen Medizin werden der Schlaf und die Nacht dem Yin zugeordnet, dem Ruhepol – im Gegensatz zum Tag und dem Wachzustand, welche dem Yang zugeordnet werden.
„Aus der Ruhe kommt die Kraft.“
Ist das Yin und damit der Schlaf gestört, kann daraus kein kraftvolles Yang entstehen und wir fühlen uns tagsüber müde und nicht leistungsfähig.
Durch zu viel Stress und Hektik kann die Fähigkeit, zur Ruhe zu kommen oder in der Ruhe zu bleiben, leiden. Wir sind zu aufgedreht und „kommen nicht mehr runter“ oder wir sind erschöpft, schlafen ein und wachen zu früh wieder auf, ohne richtig erholt zu sein. Schlafstörungen werden dementsprechend in Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen eingeteilt.
In der Therapie geht es darum, das geschwächte Yin im Organismus zu stärken und das Yang zu beruhigen. Dafür werden entsprechende Akupunkturpunkte auf den Yin- oder Yang-Meridianen gewählt. Die Ohrakupunktur kann mit ihren psychisch wirksamen entspannenden Punkten eine wirkungsvolle Ergänzung sein.
Ein Spruch der TCM sagt:
„Auch um gut zu schlafen, braucht man viel Energie (Yin Energie)“.
Einschlafstörungen haben damit zu tun, dass der Geist nicht zur Ruhe kommt und die vielen Gedanken und evtl. Sorgen das Einschlafen verhindern. In der chinesischen Medizin wird diese Störung dem Herzen zugeschrieben. Das Herz beherbergt den Geist und wenn das Herz zu aufgewühlt ist, kommt der Geist nicht zur Ruhe.
Durchschlafstörungen bzw. ein sehr flacher Schlaf beruhen auf einer Leber- und Blutproblematik. Das Blut verwurzelt den Geist im Körper. Ist das Blut geschwächt, kann es den Geist nicht lange genug beherbergen und man wacht nach kurzem Schlaf wieder auf. In der Therapie muss das Blut gestärkt werden. Hier sind zur Unterstützung die Ernährung und die Kräutertherapie sehr hilfreich. Mit etwas Geduld lässt sich diese Problematik in den meisten Fällen gut behandeln.
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