Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Nahrungsmittelunverträglichkeiten mit TCM behandeln

  1. Überblick
  2. Lactose- und Fructoseintoleranz
  3. Histaminintoleranz
  4. Glutenintoleranz / glutensitives Reizdarmsyndrom
  5. Prognose

Überblick

Nahrungsmittelintoleranzen
Der Magen- und Darmtrakt

Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NMU) haben in den letzten 40 Jahren deutlich zugenommen hat. Die Schulmedizin bietet als Therapie die Vermeidungsdiät an. Eine ursächliche Erklärung, warum die Intoleranzen auftreten, gibt sie momentan nicht.

Bei einer NMU werden, ohne allergische Reaktion, einzelne Stoffe in Nahrungsmitteln nicht vertragen. Die häufigsten NMU sind Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit und Histaminintoleranz.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen einen Einblick geben, wie die TCM diese Verdauungsstörungen diagnostiziert und behandelt und welche TCM Muster auftreten.

In der TCM geht es vor allem darum herauszufinden, was in Ihrem Körper vor sich geht, wenn Sie unter einer NMU leiden. Die Symptomatik, die individuell sehr unterschiedlich sein kann, zeigt dabei eine bestimmte Fehlfunktion im Körper an. Diese Fehlfunktion wird als TCM-Disharmoniemuster bezeichnet. Dieses wird dann gezielt behandelt.

Lactoseintoleranz und Fructoseintoleranz

Die Lactose- und Fructoseintoleranz-Diagnose wird mit dem H2-Atemtest gestellt. Dieser wird vom Gastroenterologen durchgeführt oder Sie können ihn mit einem H2-Atemtest-Kit selbst durchführen.

Das häufigste TCM-Muster, das bei Fructose- und Lactoseintoleranz auftritt, ist die Milz-Qi-Leere mit daraus entstehender Feuchtigkeit.

Die Beschwerden, die auf Feuchtigkeit hinweisen, sind: gurgelnde Darmgeräusche, Durchfall oder klebriger Stuhl, Müdigkeit nach den Mahlzeiten, Konzentrationsstörung, chronische Nebenhöhlenentzündung, Migräne, Ödeme, Übergewicht und depressive Verstimmungen.

Die Beschwerden, die auf Milz-Qi-Leere hinweisen, sind: Blähungen, Bauchschmerzen, Süßhunger, Untergewicht, Schweregefühl im Bauch und in den Gliedmaßen.

Patienten sind oft von folgenden Begeleiterkrankungen betroffen: Heuschnupfen, Asthma, Infektanfälligkeit, Glutenunverträglichkeit, Hämorrhoiden und Organsenkungen, z.B. Uterusprolaps.

Milz-Qi-Leere mit Feuchtigkeit ist eines der häufigsten TCM-Muster, die in unserer Gesellschaft vorkommen. Die Behandlungsstrategie dabei lautet: Milz- und Magen-Qi stärken und Feuchtigkeit umwandeln.

Der Krankheitsmechanismus wird in der TCM folgendermaßen erklärt: Die Funktionskreise Milz und Magen haben die Aufgabe, die Nahrung zu transformieren (verdauen) und dem Körper die Essenzen aus der Nahrung (Nährstoffe) zur Verfügung zu stellen. Ein Energiemangel in diesen Organen kann durch unpassende Ernährung (zu schwer, zu kalt, zu süß, unregelmäßig etc.), mangelnde Bewegung oder sorgenvolle Stimmungslage entstehen. Durch den Energiemangel findet die Nahrungstransformation im Magen-Darmtrakt nur unvollständig statt. Es entsteht Feuchtigkeit im Darm, die sich später im ganzen Körper verteilt und oben genannte Symptome erzeugt. Die Milz hat zudem die Aufgabe, das Qi vom Bauch zum Kopf hin anzuheben. Ist das Milz-Qi zu schwach und sinkt es deswegen ab, entstehen Müdigkeit mit Konzentrationsmangel und im Extremfall Organsenkungen.

In der Akupunkturbehandlung werden Akupnkturpunkte eingesetzt, die Feuchtigkeit umwandeln, die Energie von Milz und Magen stärken und das Milz-Qi anheben. Dafür werden Punkte auf den Meridianen von Milz, Magen, Dickdarm und Lunge behandelt. Die Moxaanwendung ist hierbei ein sehr hilfreiche Ergänzung der Akupunktur, um den Milz- und Magenmeridianen Energie direkt und schnell zuzuführen.

In der Phytotherapie werden Kräuter eingesetzt, die Feuchtigkeit ausleiten, wie z.B. Quecke oder Hauhechel und Kräuter, die das Milz- und Magen-Qi stärken, wie z.B. Angelikawurzel, Kalmus, Pomeranzenschalen etc..

Wenn sie mit der Therapie beginnen, sollten Sie für eine Karenzzeit von mind. 2 (besser 4) Wochen je nach Unverträglichkeit fructose- und / oder lactosehaltige Nahrungsmittel konsequent meiden. Langfristig ist eine Ernährung, die Milz und Magen stärken und die den Stoffwechsel nicht belastet, zu empfehlen. Zu allen genannten Punkten bekommen Sie eine ausführliche Ernährungsberatung in meiner Praxis.

Histaminintolreanz

Für das Krankheitsbild der Histaminintoleranz gibt es keine eindeutige schulmedizinische Diagnose bzw. keinen Test, den man duchführen könnte. Die Diagnose wird vornehmlich durch Ausschluss von echten Allergien durch allergologische Diagnostik und aufgrund der Symptomatik gestellt. Umfassende Informationen über die Histaminintoleranz finden Sie auch auf der Webseite der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histaminintoleranz (SIGHI): Link

Die TCM-Muster, welche mit den meisten Symptomen der Histaminintoleranz korrelieren, sind “Wind Hitze” und “Feuchte Hitze”. Die Symptome, die der Hitze entsprechen, sind: Flush, gerötete Augen, Herzrasen, Nesselausschlag, Unruhe und Schlafstörungen.

Dem Wind entsprechen Juckreiz, Bauchkrämpfe, plötzliches Anschwellen von Augenlidern, Lippen und Gesicht, verstopfte Nase und Gereiztheit.

Wenn Feuchtigkeit in Verbindung mit Hitze vorliegt, können starke Durchfälle und nässende Ekzeme dazu kommen.

Häufige Begleiterkrankungen der Histaminintolreanz sind: Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis, Glutenintoleranz und Migräne. Ein weiterer Hinweis auf Histaminintoleranz sind Beschwerden nach Röntgenkontrastmittelgabe und nach Vollnarkose.

Der Krankheitsmechanismus wird in der TCM etwa so beschrieben: Durch falsche Ernährung, Genussmittel, Medikamente oder Stess und Leistungsdruck entsteht Hitze. Die Hitze schwächt langfristig das Blut, was zu Blut-Leere und Wind führt. Ist zusätzlich die Milz geschwächt, entsteht Feuchtigkeit, welche sich mit der Hitze verbindet und die genannten Symptome produziert.

In der Akupunkturbehandlung werden Akupunkturpunkte eingesetzt, die Wind und Hitze entfernen. Die Meridiane, die dafür verwendet werden, sind die von Gallenblase, Dreifachem Erwärmer, Leber und Perikard sowie das Guverneursgefäß. Besteht zusätzlich Feuchtigkeit, wird auch der Milzmeridian behandelt.

In der Phytotherapie werden Kräuter eingesetzt, die Hitze aus dem Verdauungstrakt beseitigen, wie z.B. Löwenzahnwurzel und Brennnesselwurzel.

Wenn Sie mit der Therapie beginnen, sollten Sie zu Beginn histaminhaltige Nahrungsmittel konsequent reduzieren. Langfristig ist eine Ernährung zu empfehlen, die Hitze kühlt, die Leber harmonisiert und die Milz stärkt. Zu allen genannten Punkten bekommen Sie eine ausführliche Ernährungsberatung in meiner Praxis.

Glutenintoleranz / glutensensitives Reizdarmsyndrom

Bei der Glutenintoleranz gibt es zwei Formen. Einerseits gibt es die Zöliakie, bei der im Dünndarm eine immunologische Abwehrreaktion auf Gluten vorliegt und bei der eine lebenslange glutenfreie Diät unabdingbar ist. Die Diagnose wird durch Antikörperbestimmung im Blut und durch eine Darmspiegelung und Gewebsentnahme im Dünndarm gestellt. Die Zöliakie kann meines Wissens nach nicht mit TCM behandelt werden. Wir können zwar den Allgemeinzustad des Patienten verbessern, aber an der Zöliakie selbst können wir leider nichts ändern.

Beim sogenannten glutensensitivem Reizdarmsyndrom (nach Ledochowski) ist die Situation völlig anders. Reizdarm ist eine häufig gestellte Diagnose, wenn Magen-Darm-Beschwerden vorliegen, bei denen der Arzt keine eindeutige Ursache wie Zöliakie oder Lactose- / Fruktoseintoleranz feststellen kann. Bessern sich die Magen-Darm-Beschwerden mit einer stark glutenreduzierten Diät, kann man von einem glutensensitivem Reizdarmsyndrom (GR) sprechen.

Das häufigste TCM-Muster, das bei GR auftritt, ist die Milz-Qi-Leere mit daraus entstehender Feuchtigkeit. Die Beschwerden, die auf Feuchtigkeit hinweisen, sind: gurgelnde Darmgeräusche, Durchfall oder klebriger Stuhl, Müdigkeit nach den Mahlzeiten, Konzentrationsstörung, chronische Nebenhölenentzündung, Migräne, Ödeme, Übergewicht und depressive Verstimmungen. Die Beschwerden, die auf Milz-Qi-Leere hinweisen, sind: Blähungen, Bauchschmerzen, Süßhunger, Untergewicht, Schweregefühl im Bauch und den Gliedmaßen. Patienten sind oft von folgenden Begeleiterkrankungen betroffen: Heuschnupfen, Asthma, Infektanfälligkeit, Fructose- und Lactoseintoleranz, Hämorrhoiden und Organsenkungen, z.B. Uterusprolaps.

Milz-Qi-Leere mit Feuchtigkeit ist eines der häufigsten TCM-Muster, die in unserer Gesellschaft vorkommen. Die Behandlungsstrategie dabei lautet: Milz- und Magen-Qi stärken und Feuchtigkeit umwandeln.

Der Krankheitsmechanismus wird in der TCM folgendermaßen erklärt: Die Funktionskreise Milz und Magen haben die Aufgabe, die Nahrung zu transformieren (verdauen) und dem Körper die Essenzen aus der Nahrung (Nährstoffe) zur Verfügung zu stellen. Ein Energiemangel in diesen Organen kann durch unpassende Ernährung (zu schwer, zu kalt, zu süß, unregelmäßig etc.), mangelnde Bewegung oder sorgenvolle Stimmungslage entstehen. Durch den Energiemangel findet die Nahrungstransformation im Magen-Darmtrakt nur unvollständig statt. Es entsteht Feuchtigkeit im Darm, die sich später im ganzen Körper verteilt und oben genannte Symptome erzeugt. Die Milz hat zudem die Aufgabe, das Qi vom Bauch zum Kopf hin anzuheben. Ist das Milz-Qi zu schwach und sinkt es deswegen ab, entstehen Müdigkeit mit Konzentrationsmangel und im Extremfall Organsenkungen.

Bei Nahrungsmittelintoleranzen

Prognose

Bei den hier beschriebenen NMU bestehen gute Behandlungsmöglichkeiten mit der TCM-Akupunktur und Phytotherapie. Beschwerden und Begleiterkrankungen können deutlich reduziert und oftmals ganz zum Verschwinden gebracht werden. Die Therapiedauer variiert im individuellen Fall von 3 Monaten bis zu einem Jahr. Zu Beginn wird alle 1-2 Wochen eine Akupunkturbehandlung durchgeführt. Bei der Behandlung über mehrere Monate wird alle 3-4 Wochen eine Akupunktur durchgeführt, wobei auch die Kräuterrezeptur immer wieder dem aktuellen Therapiefortschritt angepasst wird. Die Diätetik spielt bei allen Erkrankungen eine wichtige Rolle.

Ich freue mich auf Sie!

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